Kompressionsstrümpfe
Kompressionsstrümpfe

Kompressionsstrümpfe

Wirkung, Passform und Kompressionsklassen: Das müssen Sie wissen

Müde oder geschwollene Beine, Kribbeln und Krämpfe sowie deutlich hervortretende Venen: Venenleiden haben sich zu einer Volkskrankheit entwickelt. Jede zweite Frau und jeder vierte Mann leiden daran. Den besten Schutz gegen diese Beschwerden bieten Kompressionsstrümpfe, welche die Venen in den Beinen zusammendrücken und dadurch das Thromboserisiko minimieren. An dieser Stelle haben wir ausführliche Informationen zu diesem Thema für Sie zusammengetragen.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Wozu dienen Kompressionsstrümpfe?
  2. Unterschied zwischen Kompressions- und Stützstrümpfen
    2.1 Die unterschiedlichen Klassen der Kompressionstherapie
    2.2 Kompressionsstrümpfe kaufen – darauf kommt es an
  3. Checkliste Passform Kompressionsstrumpf
  4. Thrombose
  5. Venenschwäche
  6. Kompressionsstrümpfe – FAQ
  7. Bleiben Sie in Bewegung – Venenschwäche vorbeugen und behandeln

Wozu dienen Kompressionsstrümpfe?

Beinvenen leisten Schwerstarbeit: Sie transportieren das Blut von der tiefsten Stelle des Körpers zurück zum Herzen – entgegen der Schwerkraft. Bei Venenleiden, der medizinische Begriff dafür lautet Veneninsuffizienz, sind diese in ihrer Funktionsfähigkeit gestört, das Blut staut sich in den Beinen. In der Folge kommt es zu folgenden Symptomen:

– schwere, müde oder geschwollene Beine,

– Hitzegefühl in den Beinen,

– Kribbeln,

– Krämpfe,

– Spannungsgefühl,

– Besenreiser

Bei diesen Beschwerden ist es wichtig, die Venen zu komprimieren, was durch Kompressionsstrümpfe bewirkt wird. Die Kompressionstherapie unterstützt die Venen beim Rücktransport des Blutes zum Herzen, durch den Druck von außen entlasten sie die Beine. Auch zur Therapie von Krampfadern und Thrombosen sowie zu deren Vorbeugung kommen Kompressionsstrümpfe zum Einsatz. Ebenso gehören die Strümpfe zur Nachbehandlung einer Krampfadern-OP.

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Worin besteht der Unterschied zwischen Kompressions- und Stützstrümpfen?

Auch Stützstrümpfe üben einen Druck auf die Beine aus, allerdings nur einen geringen. Diese Strümpfe eignen sich ausschließlich für gesunde Venen und dienen der Prophylaxe bei Phasen langen Sitzens oder Stehens. Aus diesem Grund sind Stützstrümpfe auch nicht verschreibungspflichtig wie Kompressionsstrümpfe, deren Kosten daher von der Krankenkasse übernommen werden. Weitere Unterschiede finden sich in der Materialzusammensetzung sowie der Größe, in denen die Strümpfe jeweils erhältlich sind. Während sich Stützstrümpfe hinsichtlich der Größe an Schuh- oder Konfektionsgröße orientieren, passt der Sanitätsfachhändler – wenn Sie medizinische Kompressionsstrümpfe kaufen – sie exakt und individuell an Ihre Beine an.

Des Weiteren ist der Kompressionsstrumpf von Anti-Thrombosestrümpfen zu unterscheiden, die nach einer OP oder bei Bettlägerigkeit empfohlen werden.

kompressionsstrumpf

Die unterschiedlichen Klassen der Kompressionstherapie

Kompressionsstrümpfe werden in vier verschiedene Klassen eingeteilt – je nachdem, wie viel Druck sie auf die Beine ausüben. Je höher die Ziffer, desto höher der bewirkte Druck. Kompressionsstrümpfe Klasse 2 werden dabei am häufigsten verordnet. Durch die vier Kompressionsklassen kann ein genau definierter Druck erzielt werden.

 

Kompressionsklasse

 

Wirkung

 

Indikation

 

 

Klasse 1

 

mäßige Kompression schwere, müde Beine, leichte Krampfadern
 

Klasse 2

 

mittelmäßige Kompression ausgeprägte Krampfadern, nach Operationen wie Verödungen
 

Klasse 3

 

kräftige Kompression Zur Therapie von Thrombosen, chronischer Veneninsuffizienz, Krampfadern
 

Klasse 4

 

extrakräftige Kompression ausgeprägtere Symptome sowie Lymphödeme

Kompressionsstrümpfe kaufen – darauf kommt es an

Entscheidend für die Wirkung der Kompressionstherapie sind das konsequente Tragen und die Passgenauigkeit der Strümpfe. Für mehr Tragekomfort verbessern die Hersteller immer wieder das Material und die Optik. So kann man heute einen Kompressionsstrumpf im Aussehen nicht mehr von einem blickdichten Modestrumpf unterscheiden. Außerdem sind die Stümpfe heute in unterschiedlichen Farben und Mustern erhältlich, die so gar nicht mehr an die unvorteilhaften Strümpfe von früher erinnern. Obendrein finden sich auch spezielle Modelle für Männer.

Unterschiede finden sich zudem in der Strumpflänge:

  • – Knie-Länge
  • – Halbschenkel-Länge
  • – Oberschenkel-Länge

Neben Strümpfen gibt es inzwischen auch Strumpfhosen für die Kompressionstherapie. Die Kompressionsstrumpfhose zeichnet sich durch noch besseren Halt aus und erweist sich gerade, wenn die Leistengegend von den Beschwerden betroffen ist, als hilfreich. Allerdings wird die Kompressionsstrumpfhose relativ schnell recht warm. Darüber hinaus müssen die Patienten die Kompressionsstrumpfhose bei jedem Gang zur Toilette neu anziehen. Der Kompression am Fuß dienen Kompressionssocken.

Weil sich das Anziehen der Kompressionsstrümpfe relativ schwierig gestaltet, erhalten Sie in unserem Sanitätshaus Alippi auch Strumpfanzieher, die das Anlegen deutlich vereinfachen.

kompressionsstrümpfe längen

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Checkliste Passform Kompressionsstrumpf

Nur wenn der Strumpf passgenau sitzt, entfaltet er seine Wirkung. Daher nimmt Ihr Fachberater in den Alippi Sanitätshaus-Filialen Maß, wenn Sie Kompressionsstrümpfe kaufen, und vermisst bestimmte Stellen Ihrer Beine. Anhand Ihrer Maße werden die Strümpfe dann maßangefertigt. Ob für Sie Kompressionsstrümpfe Klasse 2 oder beispielsweise 3 infrage kommen, legt der Arzt fest, der die Diagnose gestellt und die Kompressionstherapie verordnet hat.

Tipp: Lassen Sie sich die Beine zum Anpassen der Kompressionsstrümpfe am besten morgens bestimmen, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht angeschwollen sind.

Passen Ihnen Ihre Kompressionsstrümpfe?

– Wirft der Strumpf Falten? Dann ist er vermutlich zu weit.

– Rutscht der Strumpf? Dann haben Sie ihn wahrscheinlich falsch angezogen. Lassen Sie sich die Anziehtechnik am besten in Ihrem Sanitätshaus noch einmal zeigen.
Schnürt der Strumpf das Bein ein? Dann könnte eventuell eine niedrigere Kompressionsklasse ausreichen.

– Allerdings ist ein Engegefühl beim anfänglichen Tragen von Kompressionsstrümpfen vollkommen normal, schließlich besteht darin die Wirkung des Strumpfes, doch Sie werden sich schnell daran gewöhnen. Die meisten Patienten empfinden die Strümpfe eher als Wohltat für ihre schmerzenden Beine. Alternativ können Sie Ihre Maße in einer der Alippi-Filialen erneut überprüfen lassen.

– Ihre Haut juckt nach längerem Tragen von Kompressionsstrümpfen? Juckende Haut hat nichts mit der Passform zu tun, sondern mit trockenen Hautpartien, die eine häufige Begleiterscheinung bei längerer Tragedauer darstellen. Cremen Sie die Beine am besten abends nach dem Ausziehen der Stümpfe mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme ein.Spezielle Pflegecremes erhalten Sie direkt im Sanitätshaus. Nach jedem Tragen sollten die Strümpfe mit Spezialwaschmittel per Hand gewaschen werden, dabei werden die trockenen Hautschüppchen entfernt.

Kompressionsstrumpf abmessen
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Thrombose

Bei einer Thrombose handelt es sich um ein Blutgerinnsel, ein sogenannter Thrombus, der sich in einem Blutgefäß oder im Herzen gebildet hat. Dadurch wird der Bluttransport massiv beeinträchtigt. Meist entsteht eine Thrombose in den Venen, vor allem die Beinvenen sind davon betroffen. In seltenen Fällen befindet sich das Blutgerinnsel in den Arterien, wo es einen Herzinfarkt verursachen kann.

Venenschwäche

Bei einer Venenschwäche ist die Funktionalität der Venen gestört. Geschwächten Venen in den Beinen liegt ein Versagen der Venenklappen zugrunde, die den Rücktransport des Blutes zum Herzen bewerkstelligen. Neben Schwellungen und schmerzenden Beinen sind Besenreiser und Krampfadern sowie Ödeme Anzeichen dafür. Besteht das Krankheitsbild über Jahre hinweg unbehandelt, kann sich daraus eine chronische Veneninsuffizienz entwickeln, bei der auch die Haut Schäden nimmt.

Kompressionsstrümpfe – FAQ

In Zusammenhang mit dem Tragen von Kompressionsstrümpfen kommen immer wieder Verunsicherungen auf. Daher haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Kompressionstherapie an dieser Stelle in einer FAQ zusammengestellt.

Bei einer Kompressionstherapie entscheidet Ihr Arzt darüber, wie lange Sie die Kompressionsstrümpfe tragen müssen – das können je nach Diagnose wenige Wochen oder mehrere Jahre sein. In schweren Fällen müssen Sie die Strümpfe lebenslang tragen. Nach einer Tragedauer von einem halben Jahr haben sie jedoch ausgedient. Das bemerken Sie daran, dass die Zugkraft zurückgeht und die Gummizüge spröde werden. Dann wird Ihnen Ihr Arzt neue Strümpfe verordnen.

Wenn die Kompressionsstrümpfe exakt an Ihre Beine angepasst sind und Sie die Strümpfe korrekt angezogen haben, verursachen sie keine Schäden.

Während der Therapie sollten Sie die Kompressionsstrümpfe den ganzen Tag tragen. Wenn Sie die Strümpfe jedoch einmal weglassen, ist das nicht so schlimm. Allerdings können sich Ihre Beschwerden dadurch verschlechtern. Daher sollte dies eine Ausnahme bleiben und nicht zum Dauerzustand werden.

Ob Kompressionsstrümpfe nachts zu tragen sind, hängt ebenfalls von der jeweiligen Diagnose ab. In der Regel genügt die entlastende Wirkung der Strümpfe tagsüber. Außerdem werden die Venen im Liegen nicht so stark belastet wie im Stehen oder Sitzen, sodass Sie die Kompressionsstrümpfe nachts getrost ausziehen können. Im Zweifelfall sollten Sie sich jedoch besser an Ihren Arzt wenden!

In der Regel genügt nach einer OP eine Tragedauer von ein bis drei Wochen. Das beurteilt der Arzt im Einzelfall.

Bleiben Sie in Bewegung – Venenschwäche vorbeugen und behandeln

Am besten wirkt die Kompressionstherapie mit den Strümpfen in der Bewegung, denn dadurch wird die Wadenmuskelpumpe aktiviert, sodass der Blutabfluss unterstützt wird. Bewegung unterstützt jedoch nicht nur die Therapie von Venenschwäche, sondern hilft auch dabei, die Erkrankung vorzubeugen. Neben Veranlagung, hormonellen Einflüssen sowie langem und häufigem Stehen beziehungsweise Sitzen gehört auch der Bewegungsmangel zu den Risikofaktoren für das Krankheitsbild.

Alippi bietet außerdem regelmäßig Venenmesstage an, bei denen die Fachberaterinnen Ihren Venendruck messen und Sie dadurch erfahren, wie es um Ihre Venen bestellt ist.