Die wenigsten Menschen zieht es gern ins Krankenhaus – und am allerwenigsten als Patient. Doch zahlreiche operative Eingriffe machen einen stationären Aufenthalt unabdingbar. Steht eine solche OP an, löst dies meist bei den Betroffenen Unsicherheit und Ängste aus, gerade bei älteren Menschen herrschen mulmige Gefühle vor: Delir und Unselbstständigkeit spuken in den Köpfen vieler Senioren als Schreckensgespenste herum. Dabei lässt sich gerade bei einem geplanten Krankenhaus mit einer guten Vor- und Nachbereitung einiges tun, um die eigene Genesung oder die der Angehörigen optimal zu unterstützen. Wie Sie einen Krankenhausaufenthalt im Alter optimal vorbereiten und gestalten können, erläutern wir Ihnen in diesem Beitrag.
Krankenhausaufhalt vorbereiten
Die richtige Vorbereitung auf einen stationären Aufenthalt beginnt bei der Auswahl der Klinik. Der erste Ansprechpartner für die betroffenen Senioren sollte hier der behandelnde Arzt sein. Die Geriatrie kann sich dabei als besonders gute Wahl erweisen, weil sie sich auf die Bedürfnisse von Senioren spezialisiert hat und über ein großes Fachwissen verfügt, auch was das Risiko von einem Delirium für hochbetagte Patienten sowie eine schon vorher vorhandene Bettlägerigkeit angeht.
Ängste abbauen und sich auf den anstehenden Krankenhausaufenthalt vorbereiten, können Sie außerdem am besten, wenn Sie vorab das Gespräch mit den Klinikärzten und dem Pflegepersonal suchen. Der bei Senioren und Hochbetagten verbreiteten Vergesslichkeit beugen Sie am effektivsten vor, wenn Sie sich Ihre Fragen vorher notieren. Bei solchen Gesprächen bietet es sich für Senioren an, sich im Idealfall von einem Angehörigen begleiten zu lassen, falls Verständnisschwierigkeiten auftreten. Ohnehin empfiehlt es sich für einen Krankenhausaufenthalt von Senioren, Angehörige für die optimale Unterstützung miteinzubeziehen.
Ist ein größerer Eingriff geplant, sollte der Patient auch den Gedanken an eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung nicht zu weit von sich wegschieben. Die Vorsorgevollmacht regelt, wer bei einem Klinikaufenthalt die Entscheidungen trifft, sollte der Patient dazu nicht mehr in der Lage sein. Während die Patienten in der Patientenverfügung angeben, wie das Krankenhaus in kritischen Situationen verfahren soll.
Die Tasche für den Senioren packen: Checkliste
Bei einer geplanten stationären Behandlung bleibt ausreichend Zeit, um eine Kliniktasche mit den persönlichen Dingen zu packen. Damit Sie für das Krankenhaus nichts vergessen, haben wir eine Checkliste für den stationären Aufenthalt zusammengestellt, die anführt, was Patienten an Hygieneartikel benötigen:
- Zahnbürste und -pasta
- Duschgel
- Gesichts- und/oder Hautcreme
- Handtücher sowie Waschlappen
- Bürste oder Kamm
- Rasierutensilien
Zeitvertreib während des Krankenhausaufenthalts
Neben den Hygieneartikeln und Kleidung sollten Senioren auch wichtige Hilfsmittel nicht vergessen, die sie zu Bewältigung ihres Alltags benötigen wie Brille, Hörgerät oder Gehilfe. Außerdem gehören in jede Kliniktasche unbedingt Utensilien, um sich während des Krankenhausaufenthalts die Zeit zu vertreiben. Das können Bücher, Magazine oder Zeitschriften sein. Auch Rätselhefte und Musik sind ideal dazu geeignet, um die Zeit im Krankenhaus so angenehm wie möglich zu gestalten.
Des Weiteren muss bei einer stationären Behandlung der Anfahrtsweg in das Krankenhaus organisiert werden. Bei Senioren, die auf fremde Hilfe angewiesen sind oder bei denen sogar Bettlägerigkeit besteht, kann dafür ein Krankentransport notwendig werden, der vorab geregelt werden muss.
Diese Dokumente brauchen Sie für das Krankenhaus
Damit die Einweisung in die Klinik reibungslos abläuft, benötigen Sie als Patient folgende Unterlagen:
- Krankenversicherungskarte
- Personalausweis
- Kontaktdaten des Hausarztes
- Krankenhauseinweisung des Arztes, der den Krankenhausaufenthalt angeordnet hat
- Unterlagen, aus denen die bisherige Behandlung der Erkrankung hervorgeht
- Auflistung aller Medikamente, die der Patient einnehmen muss, sowie die korrekte Dosierung
- Impfausweis
- gegebenenfalls Organspende-Ausweis
Senioren sollten außerdem darauf achten, dass sie bei einem Aufenthalt im Krankenhaus wichtige Dokumente und Unterlagen so aufbewahren, dass sie leicht auffindbar sind. Für das behandelnde Pflegepersonal sollten zudem je nach Krankheitsbild und Vorgeschichte des Patienten folgende Unterlagen vorliegen:
- Allergiepass bei Allergikern
- Dokumente, aus denen Vorerkrankungen hervorgehen: Diabetikerausweis, Herzschrittmacher-Ausweis
- Kontaktdaten von den Angehörigen
- bei Senioren, die im Pflegeheim leben, zusätzlich die Kontaktdaten vom Pflegepersonal
- bei Senioren mit gesetzlicher Betreuung: die Kontaktdaten des Betreuers
Wohnung oder Haus auf den Krankenhausaufenthalt im Alter vorbereiten
Damit trotz des Krankenhausaufenthalts auch zuhause alles seinen Gang geht, sollten Patienten zudem im eigenen Heim einige Vorkehrungen treffen. Hinterlegen Sie am besten Ihren Wohnungsschlüssel bei Freunden oder einem Familienmitglied, damit alltägliche Erledigungen nicht außer Acht gelassen werden. Wenn Sie Haustiere haben, sollten Sie auch deren Versorgung während Ihrer Abwesenheit abklären.
Krankenhausaufenthalt Senioren – die Zeit danach
Wenn Sie den Krankenhausaufenthalt vorbereiten, sollten Sie auch die Zeit danach nicht außer Acht lassen. Denn wenn Senioren wissen, wie es nach dem Klinikaufenthalt weitergeht, gibt Ihnen dieses Wissen zusätzliche Sicherheit und unterstützt damit die Genesung zu einem beachtlichen Teil. Krankenhäuser sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Anschlussbehandlung der Patienten zu organisieren. Hier gilt es schon in der Klinik zu klären, ob nach dem Krankenhausaufenthalt eine ambulante Pflege erforderlich ist oder Sanitätsbedarf wie beispielsweise eine Dekubitus-Matratze beziehungsweise spezielle Rehatechnik, um die Genesung im Anschluss zu unterstützen.
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