Unsere Gelenke sind im Alltag großen Belastungen ausgesetzt. Das wird uns meist erst klar, wenn sie überbeansprucht sind und schmerzen. Bandagen sind die erste Wahl, wenn es darum geht, strapazierte Gelenke zu schützen, stützen und dadurch zu entlasten. Anderenfalls kann die Überlastung der betroffenen Körperpartie schnell schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Vor allem Sportler wissen die wohltuende Wirkung solcher Schutz- und Stützverbände zu schätzen. Dabei ist nicht immer zwingend eine Verletzung für das Tragen einer Bandage der ausschlaggebende Punkt. Nicht nur zur Therapie, sondern auch zur Vorbeugung werden die Verbände gern als orthopädisches Hilfsmittel eingesetzt. Wir erklären Ihnen in diesem Beitrag, welche Varianten an Bandagen es gibt, und wann das Tragen einen solchen Verbandes angebracht ist.
Bandagen verbinden
Das Wort Bandage stammt aus dem Französischen und lässt sich mit „Verbindung“ und „Vereinigung“ übersetzen. So waren Bandagen in ihrer ursprünglichen Form auch gewickelte Verbände – ein Hilfsmittel, das in der Menschheitsgeschichte schon lange Zeit verwendet wird. Bei dieser Variante ging es vor allem darum, einen komprimierenden Effekt zu erzielen: Dem Schmerz sollte mit Druck entgegengewirkt werden. Das Prinzip greifen auch die heutigen, in gestrickter Form ausgeführten Bandagen auf, die nicht neu gewickelt werden müssen. Statt punktgenauem Druck steht bei diesen modernen Bandagen eher die flächenhafte Komprimierung im Vordergrund.
Wie wirken Bandagen?
Ob Knie, Handgelenk oder Rücken: Bandagen liegen eng an den überlasteten Körperpartien an und umschließen sie fest. Dadurch geben die Verbände der betroffenen Stelle bei Bewegungen Halt und verhindern Überbeanspruchungen. Auf diese Weise ist es den Betroffenen möglich, sich trotz Beeinträchtigung noch relativ schmerzfrei zu bewegen. Durch den straffen Sitz üben Bandagen einen leichten Druck auf die darunter liegende Körperstelle aus und fördern die Durchblutung, sodass der Heilungsprozess beschleunigt wird. Damit Bandagen ihre heilende und schmerzlindere Funktion ausüben können, ist es wichtig, dass sie die Gelenke fest umschließen. Dabei dürfen sie allerdings weder zu fest noch zu locker angebracht sein. Ihr Hausarzt oder das kompetente Fachpersonal in Ihrem Sanitätshaus vor Ort zeigt Ihnen gerne, wie Sie eine Bandage fachgerecht anlegen.
Welche Bandagen-Varianten gibt es
Handgelenk, Kniegelenk und Rücken: Bandagen gibt es in zahlreichen Varianten. So findet sich für fast jedes Gelenk ein passender Stützverband:
Handgelenksbandage
Unsere Hand setzt sich aus insgesamt 27 Knochen zusammen und ist an zahlreichen Bewegungen beteiligt, dementsprechend verletzungsanfällig ist das Handgelenk. Handgelenkbandagen üben gezielten Druck am Unterarm aus, um den Schmerz an der überlasteten Körperregion zu nehmen und die Heilung voranzutreiben. Die häufigsten Indikationen für eine Handgelenksbandage sind:
– Sehnenscheidenentzündung
– Reizzustände
– Zerrung
– Verstauchung
– Arthrose
– Rheuma
Ellenbogenbandage
Der Ellenbogen ist für das Beugen, Strecken und Drehen der Arme verantwortlich und daher an den meisten Bewegungen, die wir im Alltag durchführen, beteiligt. Dementsprechend schnell kann er überlastet werden: Sei es durch eine falsche Bewegung beim Sport, schweres Heben oder einseitige Belastung bei der Arbeit am Computer: Beschwerden am Ellenbogen können viele Ursachen haben. Oft sind Falsch- oder Überlastungen für Beschwerden an dieser Körperstelle die Ursache. Nach einer Verletzung sorgen Ellenbogenbandagen dafür, dass eine entlastende Haltung des Arms eingenommen werden kann. So mindert die Bandage auftretende Schmerzen sowie vorhandene Schwellungen und fördert auf diese Weise die Heilung.
Kniegelenkbandage
Als größtes Gelenk des menschlichen Körpers weist das Knie mit seinen vielen Bändern einen komplizierten Aufbau auf. Kniebeschwerden sind meist auf Sportverletzungen sowie Überlastungen, die bei langanhaltenden sitzenden und knienden Tätigkeiten entstehen können, zurückzuführen. In dem Fall gibt eine Kniebandage der betroffenen Stelle Halt und Schutz. Auch nach Knieoperationen, oder um das stark beanspruchte Knie prophylaktisch vor Verletzungen zu schützen, kommen Schutz- und Stützverbände zur Anwendung.
Sprunggelenkbandage
Sportverletzungen sind auch beim Sprunggelenk, das den Fuß mit dem Unterschenkel verbindet, typisch. Bei einem schmerzenden und verknacksten Knöchel sorgen Sprunggelenkbandagen dafür, dass die Schwellung zurückgeht und das Gelenk ruhig gestellt wird. Außerdem verschaffen sie dem Betroffenen die Möglichkeit, den Knöchel so schnell wie möglich wieder zu bewegen. Des Weiteren dienen Knöchelbandagen vielfach der Prophylaxe, indem sie dem Knöchel Halt geben und vor Belastungen schützen.
Rückenbandage
Rückenprobleme haben sich zu einem Volksleiden entwickelt – jeder dritte Deutsche ist mittlerweile davon betroffen. Bereits einfache Bewegungen im Alltag bereiten dem Betroffenen Schmerzen. Die Ursachen für die Entwicklung finden sich oft in unserer modernen Lebensweise: Lang anhaltende Tätigkeiten im Sitzen und Bewegungsmangel sind der Grund. Bei Rückenschmerzen und Verspannungen beschleunigen Rückenbandagen die Heilung und beugen Fehlhaltungen vor, die sich infolge der Bewegungseinschränkung entwickeln können.
Bandagen: Mobil trotz Schmerzen
Ob zur Vorbeugung, nach Verletzungen oder einer Operation: Passgenaue Bandagen wirken positiv auf Gelenke, Muskeln und Knochen und helfen dabei, auch bei Verletzungen und Beeinträchtigungen mobil zu bleiben. Dadurch unterstützen die verschiedenen Varianten überlastete Gelenke bei ihrer Regeneration und schützen vor weiteren Verletzungen.
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