Wie bei allen Höhen und Tiefen im Leben ist niemand von uns vor einem Unfall oder einer schweren Erkrankung gefeit. In diesem Fall wird das bisherige Leben der Betroffenen komplett auf den Kopf gestellt. Umso schlimmer ist es dann, wenn es nicht gelingt, die Gesundung abzuschließen mit medizinischer Akutbehandlung oder einem Krankenhausaufenthalt. In dem Fall wird eine medizinische Rehabilitation, kurz Reha, erforderlich.
Welche Chancen bietet eine Reha?
Bei der medizinischen Rehabilitation geht es um die langfristige Nachsorge nach schweren Erkrankungen, Verletzungen und Operationen, aber auch um die Versorgung chronisch kranker und körperlich beeinträchtigter Menschen. Das Wort Rehabilitation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Wiederherstellen“. In diesem Sinne sind medizinische Reha-Maßnahmen darauf ausgerichtet, Schäden für das psychische und physische Wohlergehen von den Betroffenen abzuwenden.
Dementsprechend besteht das oberste Ziel einer Rehabilitation darin, Einschränkungen und Beeinträchtigen nachhaltig zu beseitigen oder, wenn dies nicht möglich ist, zumindest zu lindern. So ermöglichen rehabilitative Leistungen den Betroffenen ein Maximum an Eigenständigkeit und Teilnahme am Alltag. Dafür kommen sowohl ambulante als auch stationäre Therapiemaßnahmen sowie hochfunktionale Rehatechnik in Frage.
Ambulante und stationäre Reha
Ob in Anschluss an einen Krankenaufenthalt nach einem Unfall oder einer komplizierten Therapie: Eine ambulante Reha zielt wie alle rehabilitativen Maßnahmen darauf ab, die Patienten bei der Genesung zu unterstützen. Bei einer ambulanten Reha suchen die Betroffenen zur Behandlung eine örtliche Einrichtung auf, bleiben ansonsten in ihrem häuslichen Umfeld.
Erst wenn eine ambulante Therapie keine Erfolge erzielt, kommt ein stationärer Aufenthalt in Betracht. Eine stationäre Rehabilitation dauert in der Regel vier Wochen und findet in speziellen Reha-Zentren oder -Kliniken statt. Sei es eine Reha nach einem Unfall oder einer Erkrankung: Rehabilitation bedeutet, die Patienten über die medizinische Versorgung hinaus mit hochfunktionaler Rehatechnik bei der Gesundung und der Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen.
Kleine Patienten: Reha für Kinder
Einen Anspruch auf Rehabilitation haben auch Kinder, die schwer erkrankt sind oder deren Gesundheit in hohem Maß gefährdet ist. Auch bei zahlreichen chronischen Erkrankungen sind verschiedene Therapieformen sinnvoll – von der Rehatechnik bis zu einer ambulanten oder stationären Behandlung. Anders als bei einer Mutter-Kind-Kur steht bei dieser Versorgungsform der kleine Patient im Zentrum der Behandlung. Bei einer stationären Reha für Kinder lernen Begleitpersonen während des Aufenthalts, wie sie mit der Krankheit ihres Kindes besser umgehen. Den Kindern wird in den meisten Einrichtungen sogar Schulunterricht erteilt, sodass hier kein Ausfall zu befürchten ist. Rehabilitative Maßnahmen für Kinder sollen chronische Erkrankungen und damit einhergehende Beeinträchtigungen lindern, Spätfolgen einer Krankheit oder eines Unfalls vermeiden oder die Leistungsfähigkeit verbessern. So kann die Rehabilitation dazu beitragen, die Lebensqualität der jungen Patienten zu steigern.
Pflegebedürftigkeit verhindern: Reha für Senioren
Die Sicherung der Lebensqualität ist auch das Ziel, wenn es um eine Reha für Senioren geht. „Reha vor Pflege“ lautet hier das Stichwort. Vor allem gilt es, die Pflegebedürftigkeit älterer Menschen abzuwenden und ihnen möglichst lange ein weitestgehend unabhängiges Leben zu ermöglichen. Eine Reha für Senioren nach einem Krankenhausaufenthalt kann die älteren Patienten wieder dazu befähigen, verlernte Fähigkeiten neu zu erlernen. Häufig sind dazu auf Senioren abgestimmte Therapieformen notwendig.
Neben einer herkömmlichen indikationsspezifischen Reha, bei der ein bestimmtes medizinisches Problem behandelt wird, kommt für Menschen ab 70 Jahren auch eine geriatrische Reha in Frage. Selbst Pflegebedürftigen können solche Leistungen verordnet werden, weil die Selbstständigkeit keine notwendige Voraussetzung für diese Behandlungsform ist. Vor allem Senioren, die an Mehrfacherkrankungen leiden, sind in einer geriatrischen Rehabilitation gut aufgehoben. Solche Geriatrie-Einrichtungen sind auf die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen spezialisiert. Auch das Umfeld des Patienten wird vielfach in die Behandlung einbezogen, damit die Senioren nach der Rehabilitation möglichst selbstständig in ihren Alltag zurückfinden.
Rehatechnik für die besonderen Bedürfnisse der Patienten
Wenn die kurative Medizin nicht ausreicht, um maßgebliche Behandlungserfolge zu erzielen, wird mit der medizinischen Rehabilitation versucht, die Gesundheit wiederherzustellen oder zumindest Beeinträchtigungen abzumindern. Gerade mit einer Anschlussheilbehandlung und gezielten Therapiemaßnahmen kann eine optimale Versorgung des Patienten auch nach dem Krankenhausaufenthalt gewährt werden.
Auch über die medizinische Behandlung hinaus bedürfen die Betroffenen fachgerechte Unterstützung – hier kann die Rehatechnik die Patienten dabei unterstützen, ihren Alltag möglichst selbstständig und beschwerdefrei zu bewältigen. Hier ist es notwendig, die Hilfsmittel auf die speziellen Bedürfnisse der einzelnen Altersgruppen abzustimmen: Weil sich Kinder noch im Wachstum befinden, sind im Bereich Orthopädie spezialisierte Kinderprodukte für die kleinen Patienten notwendig. Senioren werden mit Gehhilfen und Hilfen für den Sanitärbereich dabei unterstützt, ein Maximum an Selbstbestimmtheit zu bewahren. Auf diese Weise leistet ganzheitliche Reha einen wertvollen Beitrag im Sinne der Gesundheit.