Die Nase läuft, Hals und Kopf schmerzen und die Temperatur klettert in die Höhe. Mit dem Herbst beginnt auch die alljährliche Grippesaison – und für Senioren stellt sich die Frage nach einem wirkungsvollen Grippeschutz. Zwar ist die Grippe in jedem Alter unangenehm, doch gerade bei Menschen ab 60 Jahren kommt es im Zusammenhang mit einer Influenza häufig zu Komplikationen. Aus diesem Grund gehört die Altersgruppe der Über-60-Jährigen zur Risikogruppe, für die eine Grippeschutzimpfung empfohlen wird. Wir informieren Sie in diesem Beitrag über Wissenswertes rund um den Grippeschutz und erklären Ihnen, warum und wie Sie sich vor einer Grippe schützen sollten.
Warum eine Grippe keine einfache Erkältung ist
Im Gegensatz zu einer Erkältung handelt es sich bei der echten Grippe, der Influenza, um eine ernsthafte Erkrankung, die mit schweren Krankheitszeichen einhergehen kann. Daher sollte man sie nicht mit einem grippalen Infekt verwechseln, der im Alltagsgebrauch auch schnell einmal als Grippe bezeichnet wird, weil sich die Symptome ähneln. Eine Influenza beginnt meist mit einem plötzlich einsetzenden Krankheitsgefühl. Zu den typischen Symptomen zählen.
- Fieber bis 40 Grad
- Halsschmerzen und Husten
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Schüttelfrost
- massive Erschöpfung
Wie eine Influenza im Einzelnen verläuft, ist jedoch recht individuell: Während die Influenza bei einem Teil der Erkrankten leicht und mild verläuft, zeigen sich bei anderen schwere Krankheitsverläufe, die im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen können. Denn die Influenzaviren stellen eine Belastung für das Immunsystem dar, sodass andere Krankheitserreger leichtes Spiel haben. Die größte Gefahr für Grippekranke besteht in bakteriellen Infektionen wie Lungen-, Ohren- und Herzmuskelentzündungen, die sich zur Grippe gesellen und zu Komplikationen führen. Das erklärt auch, warum jedes Jahr während der Grippewelle in Deutschland trotz des gut ausgebauten Gesundheitssystem Menschen sterben.
Warum ist der Grippeschutz für Senioren so wichtig?
Schwere Krankheitsverläufe der Grippe treten vor allem bei Risikogruppen auf. Dazu zählen Menschen mit chronischen Erkrankungen, Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen sowie Senioren ab 60 Jahre, für welche die Ständige Impfkommission (STIKO) aus diesem Grund einen wirkungsvollen Grippeschutz empfiehlt. Die vergangene Grippewelle 2017/2018 gehört zu einer der schwersten seit Jahren. Zwischen Dezember und April wurden laut dem Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) 333.567 Grippekranke erfasst, die Zahl der tatsächlich Erkrankten wird noch deutlich höher sein. Bei 1665 Infizierten endete die Influenza tödlich – der größte Teil davon (87 Prozent) war über 60 Jahre alt.
Komplikationen durch Grippeviren entstehen bei älteren Menschen vor allem deshalb, weil mit zunehmendem Alter auch die Leistungsfähigkeit des Immunsystems nachlässt. Daher ist die Immunabwehr häufig nicht mehr in der Lage, einen ausreichenden Grippeschutz zu bieten und die Grippeviren eigenständig zu bekämpfen. Deshalb kommt es in dieser Altersgruppe häufig zu schwerwiegenden Verläufen. Außerdem sind häufig Vorerkrankungen vorhanden, sodass die Influenza bei Senioren vielfach mit Komplikationen einhergeht.
Worin besteht der beste Grippeschutz?
Grippeviren sind nicht nur hochansteckend, sondern verändern sich fortlaufend und bilden neue Varianten aus – daher kann man trotz durchgemachter Krankheit im Laufe seines Lebens mehrfach an Influenza erkranken. Doch mit der Grippeimpfung steht ein wirkungsvoller Grippeschutz zur Verfügung. So bildet das Immunsystem nach der Impfung Antikörper aus, um die Influenzaviren abzuwehren. Kommt ein Geimpfter mit vollständig ausgebildetem Impfschutz anschließend mit den Viren in Kontakt, werden diese sofort von den Antikörpern bekämpft. Aufgrund der sich stetig entwickelnden Viren ist die Impfung des Vorjahres im Folgejahr jedoch nicht mehr wirksam, außerdem wird jedes Jahr ein neuer Impfstoff entwickelt, der gegen die aktuellen Grippeviren den besten Schutz bietet.
Grippeschutz: Menschen ab 60 Jahren gelten als Risikogruppe
Menschen ab 60 empfiehlt die STIKO, sich jährlich gegen die saisonale Grippe impfen zu lassen, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Mit einer Grippeimpfung sinkt nicht nur die Gefahr, selbst an der Influenza zu erkranken, des Weiteren wird die Verbreitung der Influenzaviren gestoppt. Zwar bietet die Grippeschutzimpfung Geimpften während der kompletten Grippesaison einen wirksamen Schutz vor Grippeviren – einen 100-prozentigen Schutz kann sie jedoch auch nicht geben. Das liegt daran, dass es zum einen verschiedene Virenstämme gibt und sich die Influenzaviren zum anderen ständig verändern. Die Grippeimpfung enthält daher jedes Jahr die Virusvarianten, die für die jeweilige Saison erwartet werden. Aus diesem Grund muss der Grippeschutz in Form einer Impfung aber auch jedes Jahr erneuert werden. Hierbei gilt: Je besser die Vorhersage für die Zusammensetzung der Impfstoffe, desto besser der Impfschutz. Seit diesem Jahr empfiehlt die STIKO einen Vierfach-Impfstoff, der einen höheren Schutz gewähren soll, weil er je zwei Stämme der Virustypen A und B enthält – im Gegensatz zum Dreifach-Impfstoff, der Antigene der zwei A-Varianten, aber nur einer B-Variante umfasst.
Wann am besten gegen Grippe impfen?
Impfen lassen sollten sich Senioren und andere Risikogruppen noch vor dem Ausbruch der Grippewelle, damit der Impfschutz die ganze Grippesaison anhält. Als bester Moment für eine Grippeimpfung werden die Monate Oktober und November angesehen, weil es nach der Impfung etwas zehn bis 14 Tage dauert, bis der Körper einen ausreichenden Grippeschutz aufgebaut hat. Aber selbst zum Beginn der Grippewelle, wenn man selbst noch nicht an Influenza erkrankt ist, lohnt sich eine Grippeschutzimpfung noch.
Grippeimpfung für Senioren – das müssen Sie beachten
Das Immunsystem von Älteren arbeitet nicht mehr auf Hochtouren. Deshalb ist für Menschen über 60 auf der einen Seite ein Grippeschutz besonders wichtig. Auf der anderen Seite schlägt die Impfung bei ihnen nicht mehr so gut an, weil das Immunsystem nicht mehr so viele Antikörper nach der Impfung bildet. Dennoch ist auch in dieser Altersgruppe die Schutzimpfung der beste Grippeschutz. Denn immerhin einen Teil der Geimpften schützt die Grippeimpfung zuverlässig vor Ansteckung. In den letzten Jahren wurden außerdem sogenannte adjuvantierte Grippeimpfstoffe entwickelt, welche die Wirkung verstärken und deshalb ältere Menschen besser vor der Influenza schützen sollen. Bei ihnen kann es nach der Schutzimpfung jedoch vermehrt zu Reaktionen an der Einstichstelle kommen. Darüber wird Sie jedoch Ihr Arzt informieren, wenn Sie sich gegen die saisonale Grippe impfen lassen wollen.
In Studien konnte inzwischen auch belegt werden, dass die Influenza bei geimpften Menschen zumindest milder verläuft als bei denen ohne Grippeschutzimpfung. Das kommt insbesondere auch Senioren zugute, bei denen eine Grippe zu schweren Komplikationen führen kann. Durchführen kann die Grippeimpfung grundsätzlich jeder Arzt. Bei Risikogruppen, wie sie Bewohner von Alters- und Pflegeheimen, Menschen ab 60 sowie mit chronischen Erkrankungen darstellen, übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Impfung, seit diesem Jahr auch die wirksamere Vierfachimpfung. Menschen ab 60 sollten außerdem ihren Impfschutz gegen Pneumokokken überprüfen lassen, die häufig für bakteriell verursachte Lungenentzündungen verantwortlich sind.
Hygiene als weiterer wichtiger Grippeschutz
Wer sich im Herbst gegen die Grippe impfen lässt, hat zur ersten Grippewelle, mit der spätestens im Januar gerechnet wird, einen Grippeschutz aufgebaut. Und wenn dann überall gehustet und geniest wird, besteht der beste Schutz in umfassenden Hygienemaßnahmen. Das heißt: Abstand halten zu erkrankten Personen und vor allem regelmäßig und gründlich Hände waschen, damit Sie gut geschützt durch die Grippesaison kommen. Entsprechenden Produkte für eine zuverlässige Hygiene finden Sie in Ihrem Sanitätshaus Alippi.