Wenn Sie sich gesund und ausgewogen ernähren, haben Sie keinen Vitaminmangel zu befürchten. Doch in manchen Situationen haben wir einen erhöhten Vitaminbedarf, den wir auch mit einer ausgewogenen Ernährung nicht ausreichend decken können. Wir erklären Ihnen, in welchen Situationen es zu Mangelerkrankungen kommt und wie Sie Vitaminmangel erkennen.
Vitamine: Basis unserer Gesundheit
Vitamine sind organische Verbindungen, die an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt sind und für die Gesundheit daher von essenzieller Bedeutung sind. Weil der Körper nicht in der Lage ist, Vitamine selbst herzustellen – eine Ausnahme bildet hier Vitamin D – muss der Mensch sie über die Nahrung aufnehmen. Weil jedoch kein Lebensmittel alle Vitamine enthält, ist es wichtig, verschiedene Nahrungsmittel miteinander zu kombinieren, um den Vitaminbedarf ausreichend zu decken. Neben Obst und Gemüse sind die vielzähligen Vitamine vor allem in pflanzlichen Fetten, Fisch und Fleisch enthalten.
Was bedeutet Vitaminmangel?
Dass Vitamine zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung gehören, haben wir von Kindesbeinen an gelernt – und dennoch kommt es auch in unserer westlichen Welt hin und wieder vor, dass manche Menschen einen Vitaminmangel entwickeln. Mediziner sprechen dann von Hypervitaminose. Das bedeutet, dass dem menschlichen Körper ein oder mehrere Vitamine nicht in der Menge zur Verfügung stehen, die er für die lebenswichtigen Stoffwechselfunktionen benötigt.
Vitaminmangel erkennen: Die Symptome
Gerade im frühen Stadium ist es schwierig, Mangelerscheinungen zu erkennen, die durch die unzureichende Vitaminzufuhr ausgelöst werden. Der Mangel äußert sich in unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, emotionale Unausgeglichenheit und Konzentrationsstörungen. Aber auch depressive Verstimmungen und ein beeinträchtigtes Kurzzeitgedächtnis können erste Symptome von Vitaminmangel sein. Erst wenn die Mangelerkrankungen besonders ausgeprägt sind, zeigen sich charakteristische Symptome, welche die eindeutige Diagnose Vitaminmangel zulassen. Hier gelten ein geschwächtes Immunsystem und eine hohe Krankheitsanfälligkeit als typisch. Je nachdem, welches Vitamin im Körper fehlt, so äußern sich folgende Mangelerscheinungen:
- Mangel an Vitamin C führt zu Müdigkeit, Infektanfälligkeit sowie allgemeiner Leistungsschwäche und Gelenkschmerzen.
- Geringe Vitamin-D-Zufuhr zeigt sich in Nervosität und nachlassender Knochenfestigkeit.
- Bei einem Vitamin-A-Mangel kommt es zu trockener schuppiger Haut und Sehstörungen.
- Zu wenig Vitamin K geht mit erhöhter Blutungsneigung einher.
- Der Mangel an B-Vitaminen führt zur Anämie.
- Vitamin-E-Mangel zeigt sich in trockener Haut, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen.
Falsche Ernährung als Ursache von Vitaminmangel
Um einen Vitaminmangel zu erkennen, ist es notwendig, über die Situationen Bescheid zu wissen, in denen sich Mangelerkrankungen entwickeln können. So kann es zu Mangelerscheinungen kommen, wenn der Körper nicht genügend Vitamine über die Nahrung erhält – die Folge von einseitiger, Mangel- oder Fehlernährung: Typisch ist hier das tägliche Stück Fleisch, das ohne Gemüsebeilage genossen wird.
Aber auch Diäten und Fertigkost können eine mangelnde Vitamin-Zufuhr verursachen. Vegetarische und vegane Lebensweisen können ebenfalls einen Vitaminmangel begünstigen. Hier ist es wichtig, sich über ausreichend Alternativen zur fleisch- beziehungsweise milch- und eierlosen Ernährung zu informieren. Achten Sie als Vegetarier und Veganer besonders auf B12 – das lebenswichtige Vitamin ist fast ausschließlich in tierischen Produkten enthalten.
Erhöhter Vitaminbedarf und Krankheiten können zu einem Vitaminmangel führen
Manchmal kann der Körper allerdings die Vitamine, die ihm über die Nahrung zugeführt werden, nicht vollständig aufnehmen, sodass der Vitaminmangel darin begründet ist. Das ist vor allem bei Krankheiten im Magen-Darm-Trakt sowie bei Krebs, Diabetes und weiteren Erkrankungen der Fall. Darüber hinaus hat der Mensch in bestimmten Lebenssituationen – wie in der Schwangerschaft und Stillzeit – einen erhöhten Vitamin-Bedarf, der über die Ernährung nicht genügend gedeckt werden kann.
Ebenfalls von diesem Risiko betroffen sind Kinder in der Wachstumsphase sowie ältere Menschen, gerade wenn sie unter chronischen Krankheiten leiden. Weil der Appetit und Energiebedarf im Alter nachlässt, der Bedarf an Vitaminen aber gleichbleibt, ist bei alten Menschen besonders oft ein Vitaminmangel zu beobachten. Falsche Ernährung in Pflegeeinrichtungen trägt das Ihrige dazu bei. Auch seltene Aufenthalte in der freien Natur sind dafür verantwortlich, da der Körper nicht ausreichend Vitamin D produzieren kann.
Vitaminmangel mit ausgewogener Nahrung vorbeugen
Festzuhalten bleibt: Vitaminmangel kommt in den westlichen Industrienationen zwar relativ selten vor, ist aber nicht ausgeschlossen. Achten Sie daher auf die Symptome, die einen Vitaminmangel erkennen lassen. Noch besser ist es allerdings, erst keine Mangelerkrankungen auszubilden. Die beste Vorbeugung ist dafür noch immer eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Dafür lautet die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, täglich fünf Portionen Obst und Gemüse in Kombination mit Vollkorn- und Milchprodukten zu verzehren. Ebenso sollten Nüsse, Fisch und pflanzliche Öle auf dem Speisezettel stehen. Bei tierischen Fetten, Fleisch und Wurst sollten Sie dagegen sparsam zugreifen.