Gerade im Hochsommer, wenn die Temperaturen in die Höhe klettern, wird Wassermangel sogar in unseren Breiten ein Problem. Dabei sind vor allem ältere Menschen von der sogenannten Dehydration betroffen, auch unabhängig von der Jahreszeit. Die Gründe für den Wassermangel bei Senioren liegen im veränderten Trinkverhalten, in Medikamenten und zahlreichen Ängsten begründet. Dabei drohen dem Körper gravierende Schäden, wenn ihm nicht ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung steht. In diesem Beitrag erläutern wir Ihnen die Symptome und Ursachen von Wassermangel und warum er gerade bei älteren Menschen schnell zum ernsthaften Problem werden kann.
Gründe für Wassermangel bei Senioren
Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde, auch der menschliche Körper besteht zum Großteil aus Wasser. Ohne es könnten die menschlichen Zellen überhaupt nicht existieren. Fehlt es dem Köper daran, kann er seine Funktionen nicht mehr richtig ausüben. Doch er verfügt über einige Symptome, mit denen er vor diesem Zustand warnt, wie das Durstgefühl. Sobald wir das Durstgefühl verspüren, liegt bereits ein leichter Wassermangel vor. Ein Alarmsystem, das mit zunehmendem Alter jedoch nur unzureichend funktioniert, weil das Durstgefühl dann nachlässt. Die Folge: Viele ältere Menschen trinken zu wenig und entwickeln einen Flüssigkeitsmangel, ohne es zu bemerken. Aber auch falsch ausgebildete Trinkgewohnheiten, Nebenwirkungen von Medikamenten sowie erhöhte Flüssigkeitsausscheidung sind häufig Gründe für einen Wassermangel. Bei einigen Senioren kommen Ängste als erschwerende Faktoren hinzu, die sich zu echten Trinkhindernissen entwickeln können. Da spielt die Scheu vor einem nächtlichen Toilettengang eine genauso große Rolle wie die Furcht vor Inkontinenz und Prostatabeschwerden bei Männern. Wassermangel bei Senioren ist vor allem auch dann ein schwerwiegendes Problem, wenn sie beim Trinken auf fremde Hilfe angewiesen sind.
Wie viel Wasser braucht der Körper?
Etwa 1,3 Liter pro Tag sollten ältere Menschen pro Tag zu sich nehmen – so lautet die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE). An Tagen, an denen es besonders heiß ist, steigt der Flüssigkeitsbedarf, aber auch bei eiweißreicher Ernährung und Magen-Darm-Krankheiten. Außerdem sollten Senioren laut DGE desto mehr trinken, je weniger sie essen, weil sie sich in diesem Fall über die Nahrung weniger Flüssigkeit zuführen. Als Getränke eignen sich vor allem Trink- und Mineralwasser sowie ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees. Obst- und Gemüsesäfte sollten Sie besser mit Wasser verdünnen.
Wassermangel: Symptome rechtzeitig erkennen
Kommen Sie dieser Empfehlung nicht nach, reagiert der Körper schon rasch mit Symptomen auf den Wassermangel. Durst als erstes Anzeichen nehmen ältere Menschen allerdings oftmals nur noch abgeschwächt oder gar nicht mehr wahr. Daher sind bei ihnen Mundtrockenheit und nachlassende Gewebespannung der Haut erste Symptome, die auf ungenügende Wasserzufuhr hinweisen. Auch die Leistungsfähigkeit lässt nach. Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeit und Schwindel treten ebenfalls auf. Nicht selten zeigt sich die Symptomatik auch an einem verwirrten Geisteszustand. Allerdings werden die Symptome oftmals nicht auf einen Flüssigkeitsmangel zurückgeführt und bleiben unentdeckt.
Wassermangel: Folgen für den Körper
Verliert der Körper mehr Wasser, als er aufnimmt, sprechen Mediziner von einer Dehydration. Besteht der Flüssigkeitsmangel über einen längeren Zeitraum, beginnt der Körper auszutrocknen – die sogenannte Exsikkose, die mit drastischen Auswirkungen auf die Gesundheit einhergeht und in letzter Folge zum Tod führt. Wie schnell sich dieser Prozess in Gang setzt, ist allerdings von verschiedenen Faktoren abhängig. So können ihn körperliche Überanstrengung und hohe Umgebungstemperaturen, wie sie jetzt der Hochsommer mit sich bringt, sogar beschleunigen.
Folgen von Wassermangel sind:
- Apathie und Lethargie
- Fieber
- hohe Anfälligkeit für Infekte und Entzündungen
- Verwirrtheit
- Verstopfung und Gewichtsverlust
- Neigung zu Stürzen
- fallender Blutdruck und Herzrasen
- Krampfanfälle und Thrombosen
- hohe Urinkonzentration
- Kreislauf- und Nierenversagen
Wassermangel bei Senioren vorbeugen
Doch soweit muss es erst gar nicht kommen: So schwerwiegend die Folgen von Wassermangel auch sind, so einfach lässt er sich durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei Senioren vorbeugen. Mit ein paar Tricks gelingt es Ihnen, die tägliche Trinkmenge zu erhöhen. Stellen Sie sich schon am Morgen die erforderliche Flüssigkeitsration bereit – und das am besten so, dass sie sich in Ihrem Blickfeld befindet und Sie sie einfach erreichen können. Zum Trinken sollten Sie allerdings lieber zu kleinen Gläsern und Tassen greifen, weil die großen Varianten oftmals abschreckend wirken und Sie auch mit vielen kleinen Gläsern am Ende des Tages die erforderliche Menge erreichen können.
Führen Sie Trinkrituale ein, indem Sie beispielsweise direkt nach dem Aufwachen und/oder den Mahlzeiten etwas trinken. Außerdem sollten Sie ein leeres Glas sofort wieder auffüllen. Wenn Ihnen das Trinken Probleme bereitet, verwenden Sie Trinkhalme und benutzen Sie spezielle Trinkgefäße. Manchmal bringt auch eine große Auswahl an verschiedenen Getränken den gewünschten Effekt. Sollten Sie dennoch nicht die notwendige Trinkmenge erreichen, kann auch ein Trinkplan helfen, Ihr Trinkverhalten zu kontrollieren. Darin können Sie die Flüssigkeitsmenge, die Sie pro Tag zu sich nehmen müssen, detailliert aufführen und am Abend zusammenrechnen. So haben Sie Ihren Wasserhaushalt stets im Blick und können darauf achten, dass Sie Ihre Trinkmenge beispielsweise an besonders heißen Tagen steigern.
© Otto Durst – stock.adobe.com